Fragmentarische Gedanken zu den Fotocollagen von Marcelina Wellmer
Den Berg zum Antworten zu bringen, ist nicht leicht. Welche Antwort bekommen wir auf den Ruf von abgetragenen Bergen? Möglicherweise bleibt nur noch ein schwacher Nachhall aus der italienischen Alpenlandschaft um Carrara übrig. Die brüchigen Wände, die den Schall zurückwerfen, verschwinden – es wird stiller und das Echo verstummt im leeren Klangraum der Berge. Über das Verschwinden von Landschaften und damit realer Wirklichkeit erzählen die bereits kulissenhaft wirkenden Landschaftsfotografien von Marcelina Wellmer und verstärken über künstlerische Mittel den Eingriff und Einfluss des Menschen in die Landschaft. Er hat sie seit Jahrhunderten geformt und verformt. Es hat im Laufe der Zeit so etwas wie eine Unordnung stattgefunden. Im Zuge der Industrialisierung sind neue Landschaften mit unbekannten Folgen entstanden und damit in der Gegenwart ein wachsendes Bewusstsein und der Wunsch nach Neugestaltung.
Harald F. Theiss | Kurator | Kunsthistoriker